Mediation als Verfahren zur Lösung von Konflikten

Mediation (Vermittlung) ist ein freiwilliges außergerichtliches Verfahren, um mit Unterstützung von neutralen Dritten Konflikte im beruflichen oder privaten Bereich fair, konstruktiv und schnell zu bewältigen.

In der Mediation entwickeln alle Konfliktbeteiligten gemeinsam eine Lösung. Die neutralen und allparteilichen Mediatoren und Mediatorinnen unterstützen sie, durch gute Kommunikation und Strukturierung einer Lösung zu kommen. Sie helfen den Beteiligten, wieder miteinander ins Gespräch zu kommen und einander wieder zuhören zu können.

Die Themen und Inhalte der Auseinandersetzung werden ausschließlich von den Konfliktbeteiligten bestimmt. Sie bestimmen selbst, wie eine für alle Beteiligten passende Lösung aussehen soll, die in einer sogenannten Abschlussvereinbarung dann schriftlich und rechtsverbindlich festgehalten werden kann.

Mediation kann bei fast allen Arten von Konflikten eingesetzt werden, z. B.:

  • bei Trennung und Scheidung, Paar- und Familienkonflikten
  • bei Erbangelegenheiten und Unternehmensnachfolge
  • bei Miet- und Nachbarschaftsstreitigkeiten
  • bei Konflikten im Gesundheitswesen oder mit Versicherungen
  • bei Konflikten in der Wirtschafts- und Arbeitswelt (Mobbing, Teamkonflikte, unklare Führungsverhältnisse, Probleme mit Kunden oder Lieferanten etc.)
  • bei Planungsverfahren und im Umweltschutz
  • im kommunalen und interkulturellen Bereich
  • im strafrechtlichen Bereich, um zu einer Verständigung und einem Ausgleich zwischen Täter und Opfer zu gelangen
  • bei Konflikten in Organisationen, Verbänden, Vereinen und sozialen Einrichtungen
  • bei Konfliktsituationen in Schulen

Für alle diese Konfliktanlässe finden Sie kompetente Mediatorinnen und Mediatoren in unserer Regionalgruppe.

Mediation schafft Perspektiven für die Zukunft

Wie läuft Mediation ab?

Das Verfahren der Mediation wird im konkreten Fall von den Mediatoren und Mediatorinnen mit den am Konflikt Beteiligten abgesprochen. Zahl und Dauer der notwendigen Sitzungen sind vom Konflikt abhängig, der gelöst werden soll.

In der Regel sind mehrere Gesprächssitzungen von jeweils ein bis zwei Stunden erforderlich, bei denen alle beteiligten Konfliktparteien anwesend sind. Wenn das Bedürfnis hierzu besteht, können auch längere Sitzungen durchgeführt werden.

Dritte, wie zum Beispiel Kinder im Falle eines Trennungskonflikts oder beratende Rechtsanwälte, können bei Bedarf und im Einverständnis aller Beteiligten hinzugezogen werden. Die Mediatoren sind von Beginn der Mediation zu strengem Stillschweigen verpflichtet und dürfen nur mit Einverständnis aller Beteiligten Informationen an Dritte weitergeben.

Mediation fördert Vertrauen

Der Ablauf einer Mediation wird in einem ausführlichen Erstgespräch besprochen. In diesem Gespräch erhalten Sie Informationen über die Vorgehensweise in der Mediation, deren Ziele und Kosten.

Es wird geklärt, ob Mediation für Sie das geeignete Verfahren ist. Wenn Sie sich entschieden haben eine Mediation durchzuführen, werden gemeinsam die Grundregeln für künftige Sitzungen aufgestellt und in einer Mediationsvereinbarung festgelegt.

Sie benennen selbst zu Beginn der Mediation Ihre Anliegen und sammeln mit Unterstützung und Anleitung des/der Mediators/in die zu verhandelnden Themen. Alle Beteiligten erhalten ausführlich Gelegenheit, ihre persönliche Sichtweise darzustellen und ihre Interessen verständlich zu machen.

Sind die strittigen Themen definiert, beginnt die eigentliche Verhandlungsphase. Diese hat zum Ziel, eine gemeinsam getragene Entscheidung zu finden. Im Verständigungsprozess werden verschiedene Lösungsvorschläge miteinander gesucht und diskutiert, nachdem zuvor die Interessen und Bedürfnisse herausgearbeitet worden sind. So können mögliche Alternativen entwickelt werden. Die gefundenen Lösungen werden in einem Vertragsentwurf konkretisiert. Dieser kann ebenfalls zusätzlich von eigenen Beratungsanwälten der Beteiligten geprüft werden.

Wenn alle Bedenken ausgeräumt sind und optimale Formulierungen gefunden wurden, kann der Vertrag unterzeichnet und gegebenenfalls auch notariell beurkundet werden.

Mediation stärkt die Eigenverantwortung

Die Lösung des Konflikts bleibt in der Hand der Beteiligten. Dadurch wird Fähigkeit gestärkt, zukünftige Konflikte selbst zu lösen.

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